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Versicherung: Die Zukunft der Vermögensplanung – Aus Sicht eines Versicherers - swisspartners – The art of finance

Die Zukunft der Vermögensplanung – Aus Sicht eines Versicherers

In letzter Zeit wurden zahlreiche Artikel veröffentlicht und zahlreiche Konferenzen organisiert, die sich mit dem Thema „Zukunft der Vermögensplanung in Zeiten der Unsicherheit“ befassten. Ein gutes Beispiel war die STEP-Konferenz, die am 31. Januar/1. Februar 2018 in Interlaken stattgefunden hat.

Braucht es in zwanzig Jahren überhaupt noch eine Vermögensplanung? Aber klar, ja, aber wir müssen uns den Herausforderungen, welchen sich Vermögensplanern stellen, bewusst sein. Im Folgenden mache ich Aussagen, von denen einige widersprüchlich sind. Diese Diskrepanz gehört jedoch zu unserem Beruf.

Vermögensplanung ≠ Steuerplanung. Steuern zu verwalten ist Teil der Vermögensplanung. Aber vor der Steuerplanung sollten die Befindlichkeiten und Bedenken der Familie sehr klar auf den Tisch gelegt werden. Mit anderen Worten müssen wir einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der alle Aspekte des Wohlbefindens der Familie einbezieht.

Von KYC zu UYC. «Know Your Client» (KYC), den Kunden zu kennen, beinhaltet Informationen wie Passkopien, Stromrechnungen und Vermögensquellen. «Understand Your Client» (UYC) hingegen bedingt es, die Wünsche, Hoffnungen oder Ängste des Kunden und der Familie zu kennen, um den Hintergrund des Kunden voll zu verstehen. UYC wird für die Vermögensplaner von grösster Bedeutung sein. Denn eine nur eine gut gemeinte Beratung eignet sich kaum für den Kunden.

Vergessen Sie die Geheimhaltung. Die Zukunft (oder ist es schon die Gegenwart?) wird transparenter sein. Was immer Sie in Ihrem (beruflichen) Leben tun, jeder wird es wissen. Dies gilt für alle Kunden. Sie können und werden sich nicht vor der Öffentlichkeit verstecken können.

Kleine Kunden, kleiner Rat, grosse Kunden, grosser Rat. Die Kosten für eine angemessene internationale Vermögensplanung sind in den letzten Jahren gestiegen und werden weiter steigen. Dies ist im Wesentlichen auf zwei Faktoren zurückzuführen: Erstens müssen Fachleute für Risiken entschädigt werden, welche sie angesichts des wachsenden Regulierungsdschungels und der steigenden Unsicherheit eingehen. In Zeiten, in denen professionelle Beratung auf dem Prüfstand steht, wird die Planung schwieriger und risikoreicher. Zweitens werden die Familien noch internationaler (z.B. grenzüberschreitende Ehen von Kindern). Dies erfordert immer mehr internationale Planung, den sich nur sehr vermögende Kunden leisten können.

Komplexe Strukturen werden kritisch kommentiert. Wenn ein Vermögensplaner die «perfekte Struktur» nicht in wenigen Worten dem Kunden und eines Tages dem Steuerprüfer oder der Öffentlichkeit erklären kann, wird die Struktur nicht funktionieren. Einfach ist in, komplex ist out. Dies steht im Widerspruch zur vorherigen Aussage und wird das Leben der Vermögensplaner nicht einfacher machen.

Spezialisten sind gefragt. Banken werden aufgrund von Interessenkonflikten keine Vermögensplanung mehr anbieten. Die zukünftige Vermögensplanung für HNWIs (vermögende Privatpersonen) und UHNWIs (sehr vermögende Privatpersonen) wird aus zwei Quellen schöpfen:

Erstens von reinen Vermögensplanungsfirmen, die sich auf die Planungsaspekte konzentrieren und Dienstleister auswählen, welche den Plan umsetzen. Internationale Rechts- und Steuerberatungsgesellschaften können sich in diese Richtung entwickeln.

Zweitens bieten spezialisierten Boutiquen Vermögensplanung an. Sie beraten nicht nur, sondern setzen auch die eigentlichen Lösungen um. Sie werden ein sehr breites Spektrum an Wissen und Produkten benötigen. Internationale Vermögensplanungsfirmen sowie Beratungs- und Lösungsboutiquen werden daher in Zukunft noch viel enger zusammenarbeiten müssen.

Management von Unsicherheiten. Unsicherheit im Leben ist die Essenz der Versicherungswirtschaft. In Kombination mit Trusts und ähnlichen Tools wird die Unsicherheit beherrschbar. Das gilt heute, und ich sehe keine grundlegenden Veränderungen, weshalb das in Zukunft nicht auch gelten sollte.

Sanfte Herangehensweise. Die Kinder und Enkel haben ganz andere Ziele im Leben als die Vermögensgründer. Die Maximierung des Vermögens, vorzugsweise in Verbindung mit der Minimierung der Steuern, wird nicht ihre wichtigste Motivation sein. Denn reich geboren zu sein, verändert die Perspektive auf das Leben. Die Vermögensplanung wird dies mit Hilfe von Familienstatuten, Family Governance und Generationenplanung berücksichtigen müssen. Erfolgreiche Vermögensplaner müssen daher eine «sanftere» Beratung anbieten.

Warnung statt ein Fazit: In zwanzig Jahren wird es Vermögensplanung noch geben, aber der Weg dorthin wird nicht leicht sein.

Geschrieben von:
Christian Rockstroh, Partner

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