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Nicht das Offensichtliche übersehen

Angeblich sind im Leben nur zwei Dinge sicher: der Tod und die Steuern. Möglicherweise ist es an der Zeit, eine dritte Sache in die Liste aufzunehmen, nämlich, dass die meisten Politiker alles daran setzen, wiedergewählt zu werden.

Obschon die mögliche Amtsenthebung von Präsident Trump derzeit für viel Wirbel sorgt, sollte dabei nicht vergessen werden, dass es sich bei einem Amtsenthebungsverfahren um einen langwierigen politischen Prozess handelt und wir uns aktuell noch in der Untersuchungsphase befinden.

Da wir es vorziehen, uns mit Fakten anstatt Fiktion zu befassen, kann nicht bestritten werden, dass sich der US-Präsident in einer prekären Lage befindet. Zudem dürfte sich die Nachrichtenlage für ihn im weiteren Verlauf der Untersuchung aller Wahrscheinlichkeit eher verschlechtern denn verbessern.

Mit Blick auf seine (frühere) bevorzugte Nachrichtenquelle wird deutlich, dass die Umfragewerte alles andere als rosig ausfallen.

 

 

Kein anderer Präsident vor ihm hat so früh im Amtsenthebungsprozess derart schlechte Unterstützungswerte erhalten.

Zwar scheinen die Republikaner zum jetzigen Zeitpunkt noch hinter dem Präsidenten zu stehen. Sollte die Zahl seiner Befürworter innerhalb der Partei jedoch deutlich abnehmen, könnte sich die Lage schnell ändern, zumal die republikanischen Kandidaten ihre Chancen, an der Macht zu bleiben, neu bewerten. Tatsächlich zeigen sich die meisten Republikaner derzeit verdächtig ruhig. Wahrscheinlich will niemand auf das falsche Pferd setzen.

Wie wir in unserem letzten Beitrag angedeutet haben, hat der Rückgang des US-Verbrauchervertrauens auch auf die realwirtschaftlichen Daten übergegriffen, wobei sich das verarbeitende Gewerbe in den USA nun technisch gesehen in einer Rezession befindet und der Dienstleistungssektor Schwäche zeigt.

Die US-Einzelhandelsumsätze verzeichnen wie nachfolgend dargestellt ebenfalls einen besorgniserregenden Trend, wobei das Schlimmste möglicherweise noch bevorsteht.


Zusammen mit der globalen Wachstumsverlangsamung halten diese Faktoren viele Anleger in Atem, vor allem aufgrund des starken psychologischen Effekts aus dem vergangenen Jahr, als die Märkte im Schlussquartal des Jahres deutlich einbrachen.

Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass die Verlangsamung der Weltwirtschaft bereits seit geraumer Zeit bekannt und somit eigentlich weitgehend eingepreist sein sollte. Wichtig ist auch, dass die Zentralbanken – anders als um dieselbe Zeit im letzten Jahr – eine äusserst entgegenkommende Geldpolitik verfolgen. Sie sind zwar nicht in der Lage, das reale Wirtschaftswachstum unmittelbar ankurbeln, können aber zumindest den Schaden begrenzen.

Alle Wege führen zum selben Ergebnis – einem Nachlassen der Handelsspannungen

Es ist selbstverständlich nur ein eigenartiger Zufall, dass das jüngste (nicht unterzeichnete) Mini-Handelsabkommen mit China und der Abzug der US-Truppen aus Syrien mit einigen besonders eklatanten Schlagzeilen zum Amtsenthebungsverfahren zusammenfielen!

Option A

Die Lage bleibt unverändert, wobei die US-Wirtschaft stagniert und keine Handelsabkommen geschlossen werden. Trump wird nicht wiedergewählt, denn wer möchte schon diesen ganzen Unfug erdulden, wenn dies keinen wirtschaftlichen Nutzen hat? Kein amtierender US-Präsident wurde bei sinkendem Verbrauchervertrauen und rückläufigen Konjunkturdaten je wiedergewählt.

Option B

Es werden Handelsabkommen geschlossen, um die US-Wirtschaft im Vorfeld der Wahlen anzukurbeln. Während die Kommentatoren den finanziellen Details gewisse Bedeutung beimessen dürften, könnten diese dem Markt nicht weniger egal sein – die Marktteilnehmer wollen nur, dass dieses unnötige Hin und Her aufhört und das Wachstum wieder anzieht. Tatsächlich wurden seit der Erhebung der Zölle keine wirklichen Fortschritte erzielt, und das jüngste Abkommen stellt lediglich das Angebot dar, das China den USA bereits vor zwei Jahren gemacht hat – auch wenn dies selbstverständlich anders ausgelegt werden wird.

Option C

Die Zölle werden erhöht und im Zuge des Handelskriegs wird nun auch Europa ins Visier genommen. Die US-Wirtschaft verliert allmählich deutlich an Fahrt und die Verantwortlichen sehen sich zu einem raschen Kurswechsel gezwungen.

Option D

Trump tritt zurück, da er das Amtsenthebungsverfahren oder eine mögliche Kehrtwende seiner Partei gegen ihn und anschliessende Verurteilung durch den Senat (das Abkommen würde einen Verzicht auf Strafverfolgung beinhalten) vermeiden will.

Das Wachstum wird nicht länger gebremst und die Märkte verzeichnen eine Rally.

Da die Rendite auf US-Aktien (S&P 500) höher ausfällt als jene 10-jähriger US-Treasuries (ein konsistenter und verlässlicher Indikator für eine Markthausse), die Anleger vorsichtig positioniert sind und die politischen Entwicklungen in Washington genau verfolgen und viele Kommentatoren von jahrzehntelangen Spannungen mit China ausgehen, spricht unseres Erachtens nur wenig für Pessimismus.

 

Peter Ahluwalia, Partner
Chief Investment Office
peter.ahluwalia@swisspartners.com

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