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Stabiler Euro auch für Schweiz wünschenswert - swisspartners – The art of finance

Stabiler Euro auch für Schweiz wünschenswert

US Dollar Stärke versus Pfund Schwäche. Was wäre wenn; ein Blick in die Geschichtsbücher. Negativ nur für Ausländer?

Der US Dollar zeigt Stärke und zwar gegenüber allen Währungen. Beim Euro wurde die Marke von 1.10 unterschritten. Gegenüber dem Schweizer Franken näherte sich der Greenback fast dem Paritätskurs von 1:1.

Pfund auf Tauchkurs

Mit ihrer klaren Haltung für einen harten Brexit hat Englands Premierministerin Theresa May zwar ihre Anhänger verzückt, das britische Pfund jedoch auf Talfahrt geschickt. Gegenüber dem Euro fällt das Pfund auf den tiefsten Stand seit 2011 (siehe Chart). Das hat Folgen. Alleine die Importe aus Deutschland (89 Milliarden Euro) verteuerten sich in den letzten Monaten um rund 15 Milliarden! Dies sind die ersten Auswirkungen des bevorstehenden britischen Alleingangs. Auf der anderen Seite wird Englands Exportwirtschaft – so wie früher Italien jahrzehntelang – von dieser Abwertung stark profitieren.

Blick in die Geschichtsbücher

Würden noch mehr Länder dem Beispiel Grossbritanniens folgen und die Europäische Union verlassen, wäre dies das Ende des Euros. Das System der Einheitswährung entstand 1979 mit der Lancierung des ECU (European Currency Unit) und 1999 mit der Einführung des Euros in Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien. Dass der Euro nicht nur der EU, sondern auch der Schweiz eine gewisse währungspolitische Stabilität brachte, zeigt ein Blick in die Geschichtsbücher: 1944 – also kurz vor Beendung des 2. Weltkrieges – wurde mit Bretton Woods ein System der festen Wechselkurse zum US Dollar geschaffen. Der US Dollar wiederum war durch Gold hinterlegt. Als 1971 US-Präsident Nixon die Goldbindung des Dollars aufhob, zweifelten viele am Weiterbestehen dieses Wechselkurssystem. Eine Spekulationswelle setzte ein und Dollars wurden (noch zu fixen) Wechselkurse in Schweizer Franken getauscht. Für jeden Dollar erhielt man 4.37 Franken. Die Schweiz reagierte mit Negativzinsen und Verboten. Die Flucht in den Schweizer Franken ging jedoch weiter und 1973 waren die Schweiz und Grossbritannien die ersten Länder, die bei Bretton Wood ausstiegen. Wenig später wurde das System der festen Wechselkurse aufgehoben.

Sollte der Euro scheitern, würde eine Flucht in den Schweizer Franken, den Yen und den US Dollar einsetzen, wobei der Franken aufgrund seines kleinen Marktes am stärksten Auftrieb erhalten würde.

Negativzinsen; schon mal dagewesen

Der Blick zeigt uns ausserdem, dass Negativzinsen keine neue Erfindung sind. Der Unterscheid von heute zu damals ist jedoch entscheidend: Negativzinsen wurden nur für kurzfristiges ausländisches Kapital im Schweizer Franken erhoben. 1971 war klar, dass spekulatives Geld von ausländischen Anlegern und nicht von einheimischen Pensionskassen und Versicherungen kam. Die hiesigen Finanzmarktakteure im Inland halten Schweizer Franken, weil dies ihre Verpflichtungswährung ist. Die Strafe, die sie heute dafür zahlen (Negativzins) ist unsinnig und hat nichts mit dem Kampf gegen eine Frankenaufwertung zu tun. Die Schweizerische Nationalbank täte gut daran, die Geschichtsbücher von 1971 zu lesen.

Graph 2 DE

Zu guter Letzt:

Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

Mahatma Gandhi

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