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Hoffnung nach der Krise

Ein Gespräch mit Matthias Horx, Gründer des Zukunftsinstituts

Das Interview führte Kathrin Meister.

 

In Ihrem neuen Buch „Die Hoffnung nach der Krise“ beschreiben Sie die wichtigsten Mindshifts der Post-Corona-Zeit. Geben Sie uns einen kleinen Einblick?

Die Corona-Krise hat uns mit einigen unangenehmen Wahr­heiten konfrontiert, die wir nicht länger ignorieren können. Etwa mit unserem schlechten Naturverhältnis, das ja der Ursprung des Virus ist. Und der Tatsache, dass sich in unserer Gesellschaft auch eine Menge Unglück und Spaltungen verbergen. In der Reaktion darauf werden sich viele Denkweisen und Kooperationsweisen verändern. Generell geht es in Richtung auf ein verändertes Verhältnis zur Umwelt und resilientere Formen des Zusammenlebens. Dazu gehört auch eine flexiblere und lebendigere Arbeitswelt. Oder neue Wohnformen, in denen man besser mit Mitmensch und der Natur zusammenlebt.

Was können Unternehmen jetzt tun, um in der Wirtschaft der Zukunft erfolgreich zu sein?

Sie können verstehen, dass das ALTE NORMAL niemals zurückkommt. Weil es nicht mehr existiert. Wir haben 50 Jahre in einem Rausch des ständigen MEHR gelebt: mehr Klamotten, mehr Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen, billigere Flüge, billigeres Fleisch. Die Wertschöpfungsprozesse von Unternehmen waren vor allem auf mehr Effizienz ausgerichtet. Aber das hat irgendwann einen fürchterlichen Preis. In Zukunft aber geht es um BESSER: Wie können wir Autos bauen, die die Umwelt weniger schaden? Wie können wir Stahl produzieren, ohne endlos CO2 in die Atmosphäre zu blasen? Wie kann man die ständige Überreizung und Überforderung durch die Medien überwinden? Es geht in Zukunft eher um PURPOSE statt um Zweck. Um den erweiterten SINN, den Unternehmen für die Lösung von echten Problemen haben. Das ist kein Verzicht, sondern eine Bereicherung.

„Wir stehen am Beginn einer Ära der grossen Transformation.“

Das Zukunftsinstitut beschreibt 12 Megatrends als Treiber des Wandels. Welcher davon prägt Ihre persönliche Vision der Zukunft am stärksten?

Die wichtigste Entwicklung ist sicher die NEO-ÖKOLOGIE. Damit meine ich einen Ökologiebegriff, der nicht passiv und schuldbeladen nur auf Verzicht und Reue setzt. Wir stehen am Beginn einer Ära der grossen Transformation, in der wir auf die fossilen Rohstoffe verzichten, neue Energie- und Materiesysteme aufbauen. Das betrifft aber auch viele Ebenen unseres Denkens und Fühlens. Die Natur kann uns viel lehren, was den Umgang mit Prozessen und Symbiosen betrifft. Wenn dieser Wandel gelingt – und das wird er -, dann kann auch unsere Lebensqualität in einer modernen Zivilisation steigen.

Herr Horx, ist Träumen heutzutage noch erlaubt? Von was träumen Sie aktuell?

Ich träume ganz gut. Es ist nämlich nicht so, dass man sich immer von den schlechten Stimmungen und Befürchtungen beeinflussen lassen muss. Wer nicht mehr „nach vorne“ träumen kann, hat ein Problem. Oft ist es ja auch so, dass einen schlechte Träume darauf hinweisen, was man endlich loslassen kann. Das Hirn räumt sozusagen das innere Gerümpel raus. Die Ängste verflüchtigen sich in Bildern.

Zur Person

Matthias Horx ist Trend- und Zukunftsforscher, Publizist und Visionär. Schon als technikbegeisterter Junge in den 1960er Jahren interessierte er sich für die Geheimnisse der Zukunft. Nach einer Laufbahn als Journalist und Publizist entwickelte er sich zum einflussreichsten Trend- und Zukunftsforscher des deutschsprachigen Raums.

Matthias Horx veröffentlichte 20 Bücher, von denen einige zu Bestsellern wurden. Er gründete Deutschlands wichtigsten futuristischen Think Tank, das Zukunftsinstitut mit Hauptsitz in Frankfurt/Main und Wien. Als leidenschaftlicher Europäer pendelt er zwischen London, Frankfurt und Wien, wo er seit 2010 mit seiner Familie das „Future Evolution House” bewohnt.

Quelle: www.horx.com

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