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USA – Demokratie nicht «Twitto-Kratie»! - swisspartners – The art of finance

USA – Demokratie nicht
«Twitto-Kratie»!

Alte Weisheiten und neue Prioritäten. Trump und Le Pen verunsichern. Volatilität birgt Chancen.

Trotz den sensationsgetriebenen Schlagzeilen und dem neuen Kommunikationsstil des frischgebackenen US-Präsidenten sollten wir uns daran erinnern, dass Verfügungen und Verordnungen nicht in Stein gemeisselt sind. Sie können von verschiedenen Rechtsorganen auf Kongress- und Senats-Ebene verworfen oder verwässert werden. Beachtet werden sollte ausserdem, dass die Priorität vieler potenziell problematischer und bislang aktueller Themen, wie zum Beispiel die Anerkennung der «One China Policy», zurückgestuft wurde.

Wie an dieser Stelle auch schon erwähnt, erwarten wir dieses Jahr vom US-Aktienmarkt akzeptable, wenn auch nicht spektakuläre Renditen. Denn verschiedene finanzpolitische Versprechen benötigen Zeit, bis sie umgesetzt sind und die Wirtschaft beeinflussen. Die Volatilität wird wahrscheinlich hoch bleiben, doch dürften opportunistische Investoren in der Lage sein, dies zu ihrem Vorteil zu nutzen. Trotz kurzfristiger Störungen sollten sich Anleger immer bewusst sein, dass die Märkte vom Wachstum der Unternehmensgewinne getrieben werden – und diese präsentieren sich in diesem Jahr ziemlich gut.

Der Feind meines Feindes ist mein Freund

Dieses – häufig falsch interpretierte – Zitat stammt von «indischen Machiavelli» Kautilya, und wurde im 4. Jahrhundert vor Christus geschrieben. Betrachtet man die neuen Handelsabkommen, die China mit Europa und Mexiko getroffen hat, scheint es, als würden die Weisheiten des antiken Autors zurzeit an Beachtung gewinnen.

Wir glauben nach wie vor, dass viele der sehr extremen Kommentare der neuen US-Regierung hinsichtlich Zolltarifen politisches Gehabe sind, um bessere Abkommen sicherzustellen. Dies öffnet allerdings auch Türen für andere, um aus der Unsicherheit Vorteile zu schlagen.

Das Beste erhoffen, aber auf das Schlimmste gefasst sein

Ein weiteres schwerwiegendes Risiko am Horizont ist ebenfalls politischer Natur: die Wahlen in Frankreich im April. Zum heutigen Zeitpunkt scheint es, als würde Marine Le Pen zwar die erste Runde überstehen, dann aber in der zweiten Runde durch den unabhängigen gemässigten Kandidaten Emmanuel Macron geschlagen. Folglich wäre dieser dann der neue Präsident von Frankreich. Die Wahl könnte knapper ausfallen als viele denken und wird die Märkte – je näher die Wahl kommt – wahrscheinlich durchschütteln.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Le Pen triumphiert, liegt zwar nur bei rund 30 Prozent. Doch sollte uns die Brexit-Abstimmung etwas gelehrt haben, dann, dass 30 Prozent näher bei 50 als bei 0 Prozent liegen. Im Falle eines unvorhergesehenen Siegs von Le Pen sollten Investoren long in französischen Aktien (Megacap-Exporteure) sein und short im neuen französischen Franc und Euro (der fast sicher abwerten wird).

Natürlich werden wieder die üblichen Sorgen auftauchen, dass die Eurozone auseinanderbricht. Dies war schon im Anschluss an die Brexit-Abstimmung und an das italienische Referendum der Fall. Aber am besten bleiben wir auf dem Boden der Realität: Fünfhundert Millionen Konsumenten werden nicht einfach vom Erdboden verschwinden. Europas Länder werden weiterhin nach ökonomischem Wachstum streben und miteinander Geschäfte abwickeln. Sollte wirklich das Schlimmste passieren, wird es vermutlich im Zeitlupentempo vonstattengehen.

Halten Sie Ausschau nach Tigern!

Erlauben Sie mir zum Schluss noch eine ungewöhnliche Analogie: Stellen Sie sich die französische Wirtschaft als sanftes Miezekätzchen vor, in dem ein Tiger schlummert. Mit hochgebildeten Arbeitskräften und einigen der besten Unternehmern der Welt, würde es nicht viel brauchen, den Tiger zu wecken. Ein Sieg Macrons, der – wie wir glauben – eine dynamische, unternehmensfreundliche, zur Mitte orientierte Regierung schaffen würde, könnte die richtige Formel sein, um das Potenzial Frankreichs freizusetzen. Was Irland seinerzeit als «Celtic Tiger» gelang, könnte ja Frankreich als «Gallic Tiger» gelingen!

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